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Erfahrungen in der Toskana von Kristina Schmidt

Erfahrungen in der Toskana von Kristina Schmidt

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Wo Michelangelo den Marmor für seinen David fand

14. Mai 2014 von Kristina Schmidt

Meiner Meinung nach ein Muss bei einer Toskana-Reise ist ein Besuch in den Marmorsteinbrüchen von Carrara. Ein großes Vergnügen dort ist eine Tour mit Geländewagen bis in die höchsten Marmor-Abbaugebiete. Hier hat schon Michelangelo den Marmor für seinen berühmten David ausgesucht. Der atemberaubende Blick bis zum „Golfo dei Poeti“ bis nach Portovenere in Ligurien stellt jeden Romantiker zufrieden. Das Zusehen beim Marmorabbau fasziniert jeden technisch Interessierten. Das „weiße Gold“ wurde schon von den alten Römern abgebaut und ist mit das Faszinierendste, das die Toskana zu bieten hat.

Marmor-Steinbrüche für Statuen wie David von Michelangelo

Die Tour als Steckbrief

Was kann man in den Marmorsteinbrüchen in der Toskana erleben? Eine Jeeptour mit Lardodegustation (feinster Bauchspeck, der in Marmor gereift ist…), Besichtigung Marmormuseum

Wann kann man eine Jeeptour in Carrara machen? Täglich von 10.00 – 12.00 Uhr und 15.00 Uhr – 18.00 Uhr

Wo kann man sich für eine Tour in die Marmorberge anmelden? Am besten per Eingabeformular unter Angabe des Wunschdatums bei Marble-Tour.

Ich rate zu einem Beginn 11.00 Uhr oder 11.30 und anschließender Lardo-Degustation als Mittagessen oder spätestens 17.00 Uhr und Lardo als Abendessen.

Was können Kinder dort essen? Es gibt mehrere Nudelgerichte, die Speisekarte wechselt öfter je nach Jahreszeit und Mara´s Fantasie.

Gibt es eine Mindestpersonenzahl für eine Jeeptour auf die Marmorberge oder eine Maximalpersonenzahl? Gern ab 2 Personen, auch Einzelreisende. Meist wird ein Grüppchen gebildet, maximal 40 Personen oder ev. mehr auf Anfrage, es werden dann Gruppen eingeteilt

Wieviele Personen passen in einen Jeep? Bis zu 8 Personen können pro Jeep in die Marmorberge fahren. Manchmal muss man ev. etwas warten bis mehrere Personen zusammenkommen.

Was sollte man in die Marmorsteinbrüche von Carrara mitbringen? Bequemes Schuhwerk, Sonnenbrille (der weiße Marmor blendet sehr) und Sonnencreme, ev. Wasserflasche

Kann man mit dem Auto oder Reisebus (Gruppen) problemlos zum Treffpunkt fahren? Einfache Anreise mit dem Auto. Der Bus sollte nicht länger als 13 m sein. Falls er länger ist, kann ein Transport der Gäste schon ab Carrara mit dem Jeep erfolgen, bitte anfragen.

Für Reisegruppen: Neuerdings gibt es auch in Carrara einen Checkpoint. Normalerweise kostet der Bus dort 45,– Euro. Wenn Sie aber eine Jeeptour mit Lardo-Degustation gebucht haben nur 27,– pro Bus.

Anfahrt Jeeptour Carrara
…schon die Anfahrt ist aufregend…

Wir fahren jedes Jahr mindestens einmal hier hoch. Wir lieben Carrara, diese Arbeiterstadt mit ihren großen Marmorpalästen und Villen, den Skulpturen, dem Strand vor der majestätischen Kulisse der Marmorberge, die Hafenpromenade, die netten Geschäfte und Bars zum Bummeln. Hier geht es nicht so schick zu wie im benachbarten Forte dei Marmi, dafür natürlicher, lebendiger, lebensfroher. Das gefällt uns und unseren Kindern.

Carrara STrand mit Marmorskulptur

Die Jeeptour beginnt am Restaurant von David und seiner Mama Mara. Es liegt auf halber Berghöhe und man fährt bequem mit dem Auto hoch. David arbeitete früher in den Marmorfabriken am Hafen. Dort wurde der Marmor aus den Bergen sofort weiterverarbeitet, bevor er auf die Schiffe verladen und in alle Welt geliefert wurde. Heute ist es andersherum. Die Marmorblöcke werden sofort auf die Schiffe geladen und in die Türkei, nach China oder nach Indien gebracht, wo die Arbeitskräfte billig sind. Deshalb stirbt die weiterverarbeitende Marmorindustrie in Carrara aus und die Hafengegend entwickelt sich langsam zum freundlichen Touristenort. Auch nicht schlecht aber doch traurig, was aus so einem antikem Handwerk wird.

Restaurant im Marmorsteinbruch Toskana

Lardo, der Bauchspeck aus dem Marmorbottich

Davide also hat sich Gedanken gemacht, was er als Alternative tun kann. Mit Mama eröffnete er ein Restaurant hoch in den Bergen. Der Lardo war früher das typische Essen der Marmorarbeiter. Mit einem Stück Speck, monatelang mit feinen Gewürzen und Kräutern in weißen Marmorbottichen gelagert und gereift, einem großen Stück Brot und einer Karaffe Wein ging es morgens in die Berge. Unter der EU sollte der Speck verboten werden. Der poröse Marmor verträgt sich nicht mit der vorgeschriebenen Hygiene in der Fleischverarbeitung. Ein Aufschrei des Entsetzens hat diese Idee gestoppt. So eine Delikatesse sollte man nicht verbieten.

Bauchspeck in Marmor gereift, der LardoMara kocht wie eine Göttin. Wenn sie von ihren Rezepten erzählt, ist sie nicht mehr zu stoppen. Alle Zutaten kommen aus ihrer Fattoria, vom Bauernhof im Tal. Dort gibt es Gemüsefelder, Obstbäume, Olivenhaine und über 100 Tiere. Ihre Spezialität ist ihr hauseigener selbstgemachter Lardo, der Bauchspeck. Er reift sechs Monate in Gewürzen, Kräutern und Salz im verschlossenen Marmorbottich hinten in ihrer Küche. Wenn Gäste danach fragen bekommen sie ihn gern zu sehen. Sie produzieren um die 250 kg Lardo jedes Jahr für ihren Eigenbedarf, von Schweinen ihrer Fattoria versteht sich.

Haus aus James Bond Film Carrara

Nun gut, bevor man sich diese Leckerei zu Gemüte führt darf es ruhig ein bisschen Nervenkitzel geben. Nicht zuletzt wurde ja auch ein James Bond-Film hier gedreht. Ja, genau hier:

Arbeit im Marmor-Steinbruch Carrara in der ToskanaDie Tour ändert sich jedes Jahr etwas, weil sich natürlich auch die Marmorberge verändern. Das klingt eigenartig aber hier ist es wirklich so, der Berg lebt. Ständig wird Marmor abgebaut. Es sind um die fünf Millionen Tonnen jedes Jahr, eine unvorstellbare Menge. Anfang des letzten Jahrhunderts waren es „nur“ 100.000 Tonnen pro Jahr. Vergleicht man es mit der mühseligen Arbeit der Marmorarbeiter bis zu den 60er Jahren, so wird der Marmor heute mit rasender Geschwindigkeit abgebaut. Riesige Sägen fressen große Terrassen in die Berge und trennen tonnenschwere Blöcke heraus.

Ausblick Carrara Marmorsteinbrüche

Naturschützer retteten die Bergkulisse

Naturschützer haben durchgesetzt, dass bestimmte Gebiete vom Marmor-Abbau ausgeschlossen werden. Vom Meer aus gesehen darf sich der Blick in die Berge nicht verändern. Das heißt, die Bergspitzen dürfen nicht angetastet werden. Es wird nur am dem Meer abgewandten Bergrücken Marmor abgetragen. Man braucht also keine Bedenken zu haben, dass es eines Tages keine Marmorberge mehr um Carrara gibt. Außerdem muss man sich vorstellen, dass der Marmor, ein reines Kalkgestein, sich nicht nur oberhalb des Meeresniveaus befindet. Die Schichten gehen bis zu 3000 m unterhalb der Erdoberfläche. Entstanden sind die Marmorberge im Tertiär vor 30 Millionen Jahren.

Arbeit im Steinbruch Carrara

Mit dem Allradfahrzeug geht es ganz weit nach oben. Der Blick ist atemberaubend. Es ist spannend, beim Marmorabbau zuzusehen. Wenn man Glück hat, sind die Arbeiten im vollen Gange und der Maschinenlärm hallt von der Bergen zurück. Auch wer nicht oft in seinem Leben betet wird das spätestens tun, wenn ihm auf der engen Marmorschotterpiste ein großer Lkw mit einem Riesenmarmorblock zügig entgegenkommt. Höllisch aufregend.

Erklärungen zum MarmorabbauDavide ist seine Begeisterung für das weiße Gold, das er früher selbst verarbeitete, anzumerken. Er war heute müde, als wir ihn trafen. Aber da wir nicht zu bremsen sind und vor lauter Fragen übersprudeln, kommt er ins Erzählen und eine Geschichte ist spannender als die andere.

Er erzählt davon, wie früher der Marmor mit riesigen Handsägen zersägt wurde. Der Transport erfolgte erst mit Ochsen und dann über Züge bis zum Hafen. Aktuell gibt es noch etwa 30 Marmorsteinbrüche. Davide erklärt uns die verschiedenen Marmortypen vom grauen aber festen Marmor bis zum berühmten weißen Statuario-Marmor. Diese Sorte ist elegant und weich. Sie ist für Treppen und Einrichtungen nicht geeignet aber dafür perfekt für Statuen. Auch Michelangelo suchte hier den Marmorblock für seinen David höchstpersönlich aus.Carrara, weiße Marmorblöcke

Nun, alles will ich natürlich hier nicht verraten. Probiert es auch, es lohnt sich. Und versprecht mir, unbedingt auch die Lardo-Degustation mitzumachen. Dieser Bauchspeck ist hauchzart und zergeht auf der Zunge. Ein fantastischer kulinarischer Genuß eines typisch toskanischen Produktes. Laßt euch diesen nicht entgehen und lasst euch nicht vom Anblick des Specks abschrecken. Weißes Gold ist eben weißes Gold und das im Doppelpack, Marmor und Speck!

Das Restaurant der Familie befindet sich übrigens im ehemaligen Bahnhof der Marmorberge. Irgendwann haben die LKW´s leider den Zugverkehr abgelöst.

Neben dem Restaurant kann man auch das Bergbaumuseum anschauen und einen Laden für Andenken gibt es auch. Die hat zum größten Teil Davids Papa hergestellt. Ich empfehle auch, die Stadt Carrara zu besuchen und die wundervollen Orte entlang der Versiliaküste: Forte dei Marmi, Lido de Camaiore und Viareggio, wo sich ein schmuckes und gepflegtes Strandbad ans andere reiht.

Also viel Spaß, viel Vergnügen und guten Appetit wünscht euch

Kristina

Marmorsteinbrüche Carrara mit dem 4x4 Jeep
Benvenuti – Willkommen zur Jeeptour mit Davide in Carrara!

Kategorie: Führungen, Sehenswürdigkeiten Stichworte: Ausflug, Kunst

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