Die letzten Feriengäste für dieses Jahr besuchen Lari, unser mittelalterliches Städtchen im Herzen der Toskana. Es hat sich festlich geschmückt und ist auch im Winter eine Reise wert.Bisher hatten wir herrliches Wetter. Das Einzige worauf man achten sollte, wenn man eine Winterreise zu Weihnachten in die Toskana plant, ist, dass die Ferienwohnung gut beheizbar sein sollte. Auch wenn es in der Toskana im Winter um einiges wärmer ist, die Häuser, vor allem die besonders schönen alten Bauernhäuser, sind doch recht frisch und nicht so gut isoliert wie bei uns.
Lari zeigt sich zu Weihnachten in schönem Kleide. Der Weihnachtsbaum wird jedes Jahr von jemand Anderem gestaltet, mal von der Blumenfrau Simonetta, mal vom Schmied, der sonst Ritterrüstungen baut, oder von unseren Tischlern, in diesem Jahr haben in Jugendliche aus Pisa gebaut. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt, und die Italiener gelten ja als sehr kreativ und einfallsreich. Der „Baum“ steht mitten auf der Piazza, ich finde ihn sehr nett, mal etwas Anderes, und der Sessel von der „Befana“ steht auch schon dahinter.
Ein Rundgang am 24. Dezember ist Pflicht für mich. Während dieser Tag für uns schon fast ein Feiertag ist, haben hier alle Geschäfte ganz normal bis 20.00 Uhr auf und ich lasse es mir nicht nehmen, Allen Frohe Weihnachten, buon Natale, zu wünschen.
Miria hat ihren Klamottenladen sehr schön mit einer Weihnachtskrippe geschmückt.
Simonetta`s Blumenladen sieht ganz bezaubernd aus.
Cristina macht bis zum letzten Augenblick die Damen des Dorfes schick.
Ein letzter Cappucino bei Michela in der Bottega delle specialità, in der ich mich wehmütig an die unzähligen Führungen in der Nudelfabrik Martelli in diesem Jahr erinnere. Die schöne Laura Martelli ist auch gerade bei Michela :-), denn die Nudelfabrik hat heute ausnahmsweise schon mittags zu gemacht.
Natürlich lasse ich es mir nicht nehmen, Mario Martelli zu begrüßen und ihm „tanti auguri“ zu sagen.
Und ich schaue auch in den neuen Geschäften vorbei, der „Suovenir- und vieles mehr Laden“ auf der Piazza, in dem im nächsten Jahr auch eine Ausstellung von toskanischer Landschaftsmalerei in Lari geplant ist….
… und im neuen Lebensmittelladen auf der Piazza, Beide stelle ich Euch bald extra vor, er ist ganz bezaubernd geworden.
Und natürlich habe ich bei Simone und Barbara wieder meine Weihnachtsgänse (Achtung: Kein typisch toskanisches Weihnachtsessen, aber da bin ich ganz Deutsch: Gans mit grünen Klößen nach einem Jahr Pasta und Pizza, das MUSS sein.) abgeholt. Und wer wissen möchte wie die Gänse-never-ending-story weiter geht (…seit nun mehr 15 Jahren bitte ich meine lieben Metzgersleut`mir als ehemalige Vegetarierin doch bitte so vorzubereiten, dass ich nicht unmittelbar daran erinnert werde, dass die Gänse noch vor Kurzem fröhlich über die Wiese watschelten…), der schaue dieses fröhliche Bild an :-).
Dabei hatte ich doch in diesem Jahr Barbara persönlich und schriftlich per sms genaue Anweisungen gegeben, wie ich die (4,5 kg) Gänslein gern hätte: Ich möchte bitte keine Köpfe und Pfoten sehen, die Tierchen bitteschön fein Ausnehmen, die Innereien hätt`ich gern in einem Tütchen anbei.
Na, vielleicht klappt es im nächsten Jahr. Immerhin haben sie mir in diesem Jahr schon mal nicht wie sonst die Köpfe und Pfoten in die Tüte gepackt, die mir dann zu Hause auf den Küchentisch purzeln könnten. Naja, und ein bisschen Hoffnung habe ich ja auch noch, dass ich vielleicht vom Großstadt“kind“ endlich zum richtigen Landei werde und mich derartige Anblicke ganz coooool bleiben lassen.
Nun, ein gutes, sonniges Jahr geht in der Toskana zu Ende. Ich wünsche Euch allen alles, alles Gute und ein gesundes und freudvolles neues Jahr. Und natürlich freue ich mich wieder darauf, Euch „mein Lari“, „meine Toskana“ vorzustellen und in Euch die gleiche Liebe zu erwecken, die mich mit diesem wundervollen Landstrich verbindet.
Bis bald, a presto, tanti auguri,
Eure Kristina