Die weltberühmte, jedoch sehr kleine Nudelfabrik Martelli findet man in unmittelbarer Nähe zu Pisa und Lucca in der nördlichen Toskana. Im Rahmen meines Dolce-Vita-Tages bietet ich jede Woche eine individuelle Führung in kleinen Gruppen durch diese Sehenswürdigkeit der Toskana. Die Nudelfabrik Martelli befindet sich direkt im historischen Ortskern von Lari und besteht bereits seit 1926 als reiner Familienbetrieb. Ein ideales Ausflugsziel für Toskana-Urlauber, die bereits alle klassischen Sehenswürdigkeiten in Italien gesehen haben.
So muss es aussehen – das perfekte bistecca fiorentina. Hier ein kleiner Grillkurs zu „so klappt das mit einem perfekten toskanischen T-Bone-Steak“, dem Bistecca fiorentina. Fleisch bester Qualität kommt natürlich vom Metzger Davide aus Lari oder bei Euch direkt auf den Tisch über den Online-Shop „Nur italienische Produkte“.
Ein Bistecca fiorentina, das toskanische T-Bone-Steak
Nun bin ich schon so lange hier und will endlich genau wissen, wie man eine ordentliche Bistecca fiorentina, das berühmte toskanische bzw. florentinische T-Bone-Steak auf dem Grill zubereitet. Bisher bin ich am Grill über Würstchen und Kammkotelett nicht hinausgekommen. Aber jetzt will ich unter die Profis gehen. Wer könnte mir das Grillen einer bistecca fiorentina besser zeigen als Fabio aus dem wunderschönen Ferienhaus hier in der Toskana Il Frutteto, ein Meister seines Faches!
Der perfekte Grill für Bistecca Fiorentina
Und so stehe ich dann mit meinen Gästen um Fabio´s selbstgebauten Grill herum. Hier will er das beste Bistecca fiorentina der Toskana fachgerecht grillen. Die Sonne ist gerade hinter dem Castello di Lari untergegangen, wir haben ordentlich Hunger.
Christian, der gerade hier Urlaub in der Toskana macht und im Frutteto eine Ferienwohnung in der Toskana gebucht hat meint, für sowas gebe es jetzt eine App. Man müsse nur die Dicke des gekauften Steaks eingeben und sie errechnet die genaue Grillzeit. Na ja, so einfach geht es dann doch nicht. Meister-Griller Fabio stehen gleich die Haare zu Berge, was bei ihm sehr lustig aussieht.
Natürlich hängt sehr viel vom Grill ab. Fabios Grill hat einen Abstand zwischen Rost und Boden von circa 10 cm. Heute hat er wenig glühende Grillkohle (er nimmt natürlich Holz- und keine Grill-Kohle) und das wiederum hängt auch vom Holz ab. Kirsch– und Oliven-Holz hat er heute verwendet.
Ganz entscheidend ist das Garen des Fleischs. Spezialist bei uns im Dorf für Bisteccafiorentina-Fleisch ist eindeutig Davide, der Fleischer in Lari unterhalb der Brücke. Das verwendete Rindfleisch oder besser gesagt filetto di manzo, Filetsteak für die bistecca fiorentina sollte Raumtemperatur haben und von einem 15 – 18 Monate alten Rind sein, je jünger desto besser. Wenn es geht dazu noch weiblich. Ja ja, die Italiener, jung und weiblich und bloß nichts anbrennen lassen. 🙂
Man erkennt schon, allein mit der Grillzeit-App wird man nicht weit kommen. Es gehört feeling, Gefühl dazu, meint Fabio. Ganz wichtig molto importante.Dabei stellen wir fest, dass es dafür im Italienischen kein passendes Wort gibt. „Sensazioni“ trifft es nicht und „emozioni“ schon gar nicht. Nun ja, im Italienischen fehlen ja sowieso einige Worte, haben wir ja schon in meinem Buch festgestellt. Sentire z.B. ist ein Wort für zwei ganz verschiedene Sachen, hören und fühlen. Haben sie einfach an der falsches Stelle gespart. Aber ich schweife ab.
Die einen salzen es vorher mit großkörnigen Salz, die anderen danach. Die einen stellen es erst hin beim Grillen, die anderen braten erst beide Seiten an, und stellen es dann hin. Heiß muss die Grill“kohle“ sein, aber es dürfen keine Flammen züngeln, das schwärzt das Steak.
Fabio bettet es erstmal zur Zierde auf Lorbeer, der hier mehr als üppig wächst und trägt es stolz mit seiner Frau Tatiana spazieren, um es den Gästen zu präsentieren. Seine Frau Tatiana meint, man hat einen Heiligenschein beim Bistecca fiornetina zeigen. 🙂
Dann grillt Fabio das bistecca fiorentina auf einer Seite, als Richtwert bei einem 4 cm starken Stück Fleisch kann man 4 – 6 Minuten nehmen, dann wenden.
Während das Fleisch auf dem Grill brutzelt sind die Gäste natürlich nicht untätig. Der erste Gang besteht aus Antipastiund Primi.
Vorspeise: Auberginen mit Parmesan, im Ofen gebackenEin „Primo“, ein Pastagang
Dann stellt Fabio die Bistecca aufrecht hin…. zunächst auf die Längsseite und dann nochmal hochkant. Dafür hat er sich eine spezielle Gabel mit einer Metallspitze und einem Griff aus Corbezzolo-Holz angefertigt. Google übersetzt Corbezzolo übrigens mit „Erdbeerbaum“, in Deutschland eher unbekannt. Die Früchte, die um die Weihnachtszeit reif sind und im Wald wild an kleinen Bäumen wachsen sehen tatsächlich aus wie kleine Erdbeeren, schmecken aber leider nicht ganz so gut.
Bistecca fiorentina . das berühmte toskanische T-Bone-SteakRechts, links, Längsseite….
Fertig, Davide mit dem bistecca fiorentina
Man kann zur Tagliata aus Bistecca fiorentina auch bestens Rucola und großgehobelten Parmesankäse parmiggiano reichen. Das Fleisch muss dabei noch sehr rot innen sein, dann ist es gerade richtig. Sieht nicht so toll aus, ist aber vom Geschmack und Biss her ein Gedicht.
Einmal hat ein Gast Fabio tödlich beleidigt. Er meinte „der könne ja nicht grillen. Das Fleisch wäre innen noch ganz roh.“ Ja, sicher. Genau so muss es sein.
Tagliata aus bistecca fiorentina mit Olivenöl
Übrigens: Wer das Grillen von Bistecca fiorentina vor Ort lernen möchte, bucht einfach einen Grillkurs für Bistecca fiorentina bei Tatiana und Fabio, im Sommer immer donnerstags möglich.
Buon appetito wünsche ich und verabschiede mich mit einem Foto (ich kann es nicht lassen 🙂 ) aus meinem Rosengarten.
Einmal pro Jahr kommt also, wie im letzten Beitrag beschrieben, der Herr Pfarrer und segnet die Häuser. Damit kündigt sich Ostern an, es ist wieder mal soweit. In den ersten Jahren wußte ich nie wann der Herrr Pfarrer kam, war entweder nicht da oder das Haus nicht unbedingt in präsentabler Kondition.
Denn ihr wißt ja, dass die Segnung in allen Zimmern, Winkeln und Ecken durchgeführt wird, ja auch das Bad ist dran, das Schlafzimmer und die Katze bekommt auch gleich noch etwas Wasser ab. Da kann ja nichts mehr schief gehen.
Mittlerweile weiß ich, wenn Nachbarin Wanda ihre Teppiche raushängt und im Dorf geschäftiges Treiben herrscht (nur der Frauen, versteht sich), dann ist es mal wieder so weit. Ich kann mich vorbereiten, was da heißt fein aufräumen, einen vorgezogenen Frühjahsputz sozusagen machen, und den Briefumschlag mit Obulus vorbereiten, denn umsonst ist ja bekanntlich nur, ach nein, nicht mal der Tod.
In diesem Jahr allerdings waren wir nicht da und wir haben kein gesegnetes Haus. So ein bisschen unsicher fühle ich mich nun schon…
Hier ein kurzer Rückblick auf Ostern im letzten Jahr verbunden mit allen guten Wünschen für ein frohes Osterfest in diesem Jahr :
Im letzten Beitrag im Toskanablog ging es um das richtige Braten eines Spiegelei´s und heute geht es schon wieder um Eier, nämlich um die riesigen Schokoladeneier die man sich hier zu Ostern schenkt. Aber es geht nicht nur um Eier, ich möchte Euch daran Teil haben lassen, wie ein italienisches Osterfest aussieht. Also alles kann ich Euch nicht beschreiben, das würde zu lange dauern und dazu gibt es ja auch ausführliche Geschichten in meinem Buch. Aber hier doch ein kleiner Ausschnitt.
Ja, liebe Gäste, viele kennen mich persönlich, weil sie in einen „meiner“ schönen Ferienwohnungen in der Toskana zu Gast waren. Immer dienstags findet mein Gästetreffen für die Feriengäste, die gerade erst in der Toskana angereist sind, statt. Und dort fällt er dann, der berühmte Satz: „Es gibt viele schöne Tipps für den Toskanaurlaub, die ich euch mitgebe, und es gibt einige Sachen zu denen ich euch am liebsten zwingen würde weil sie so toll sind“. Und nun gibt es so ein neues MUSS in der Toskana, ein weiteres MUST DO IN TUSCANY.
! Ein kurzer Hinweis vorweg: Der Toskana-Blog ist umgezogen und erscheint nun hier neu. Alle früheren Beiträge sind hier nach zu lesen: Toskana-Blog und werden auch später in diesem Blog aktualisiert erscheinen!
Wie versprochen möchte ich über das für mich interessanteste Abendessen in den 15 Jahren, die ich hier in der Toskana lebe, berichten.
Ich merke, dass mir das gar nicht so leicht fällt, ja fast schiebe ich es vor mir her, denn es war keines von den Abendessen in der Toskana von denen man sagt, ach, es war ja so herrlich und lecker. Herrlich und lecker, ja das war es auch, schließlich hat der Sternekoch Angelo Torcigliani aus dem Restaurant Il Merlo in Camaiore gekocht und allein dieser Name bürgt schon für einen besonderen Abend in der Toscana.
Wir haben den Jahresanfang würdig auf dem Castello di Lari begossen. Es ist sehr angenehm/ é molto piacevole, von dort oben aus mit Blick in die weite Toskana das Feuerwerk zu genießen. Immerhin schaut man bis Pisa, Livorno, Pontedera in die ganze Ebene bis hin zu den apuanischen Alpen. Die Italiener veranstalten kein Riesenfeuerwerk und man muss auch nicht um sein Leben fürchten und Angst um sein Trommelfell haben. Ich erinnere mich an die letzten Neujahrsfeste in Berlin, da hatte man den Eindruck der Krieg wäre ausgebrochen. Hier geht es viel ruhiger zu und ja, es kommt richtig Besinnlichkeit auf wenn man an der Burgmauer des Castello di Lari lehnt, einen Prosecco in der Hand, die Kinder betrachtend, die jubelnd mit Sternchenfeuer in der Hand das Feuerwerk/ i fuochi d`artificio bestaunen und etwas Prosecco hinters Ohr gerieben bekommen, das soll Glück bringen. Einige liebgewonnene Larigiani, so werden die Einwohner aus Lari gennant, stoßen gemeinsam mit uns an und wir lassen das alte Jahr Revue passieren.